Ich habe früher schon versucht Leinen mit Pflanzen zu färben und bin meist kläglich gescheitert, selbst mit modernen Hilfsmitteln wie Tannin aus der Apotheke oder den Blättern des Essigbaums (Neophyt) war die Farbe nicht mit der auf Wolle vergleichbar.Sehr schön zu sehen waren die Unterschiede immer, wenn als Abbindefaden für die Garnstränge ein Leinenfaden genommen wurde.
Hier jetzt ein eher unbeabsichtigter Vergleich einer Krappfärbung, bei der ich den geschnittenen Krapp in einem Käseleinentuch ausgezogen habe, gefärbt wurden mit 1 kg Krapp ein Wollstoff von 800 g und 600 g Wollgarn, beides mit Alaun vorbehandelt. Das Leinen war natürlich nicht vorgebeizt und wurde für das Foto natürlich auch noch nicht ausgewaschen. Der Unterschiede ist hier auch nochmal sehr schön am Abbindefaden im Garnstrang zu erkennen.
Meiner Erfahrung nach hält sich diese Farbe auf dem Leinen erst einigermaßen, wenn es mindestens 20 mal im Krappbad gewesen ist. Ich habe grade vorher ein doch inzwischen zerschlissenes Tuch entsorgt, dass ich die letzten zwei Jahr als Färbebeutel gebraucht hatte und das zum Schluss auch nach dem Waschen immer noch eine schmutzig braun-rote Färbung aufwies.
Leinen oder auch Baumwolle mit Pflanzen färben ist jedenfalls deutlich schwieriger, wie es ja auch die Rezepte des ausgehenden Mittelalters aufweisen.
Und wie sieht es mit den Nachweisen aus?
Ich beschränke mich jetzt überwiegend auf dei Eisenzeit bis hin zum Frühmittelalter. Es gibt sehr, sehr wenige Nachweise gefärbten Leinens in diesem Zeitraum.
(wird fortgesetzt)
Spontan kann ich Dir Nachweise für (hell-)blau und rot (Kermes) anbieten. Ich hoffe, daß ich die Zusammenstellung bis zur Messe schaffe.
AntwortenLöschenJa, super. Ich erinnere mich jetzt auch an ein Rezept mit Cochenille (ähnlicher Farbstoff wie Kermes) auf pflanzlichen Fasern, das zu recht haltbaren Ergebnissen kommen soll - auprobiert habe ich es noch nicht.
LöschenMarled