Für ein Mitglied der Hetairoi soll ich den Stoff für einen makedonischen Chiton anfertigen; Zeit, um sich noch mal um Begrifflichkeiten zu kümmern. Wie in einem der vorigen Beiträge schon angedeutet, werden die Begriffe Chiton und Peplos unterschiedlich angewendet. Es gibt keine einheitliche Definition, auch in der Fachliteratur nicht.
Ich verweise hier einmal auf die Wikipedia-Artikel, die schon recht aufschlussreich sind:
Chiton
Peplos
Die Literatur zu griechischer Kleidung ist nicht sehr zahlreich, wohl vor allem wegen mangelnder Funde und deshalb ist ein fast hundertjähriges Werk von Margarethe Bieber immer noch grundlegend. Leider wird das Buch nur noch antiquarisch gehandelt und kostet dementsprechend viel - Angebot für 330 € sind durchaus üblich und man braucht schon sehr viel Glück, um ein Exemplar unter 100 € zu ergattern.
Margarethe Bieber, Die griechische Kleidung, Berlin/Leipzig 1928 (neuaufgelegt 1977)
Dort findet man ein recht klare Definition des Unterscheides zwischen Chiton und Peplos, die ich nachvollziehbar und logisch finde (bis mir neuere Forschungsergebnisse vielleicht eine neue Sichtweise vermitteln können.)
Hier kann man bei google books auszugsweise im Buch von M. Bieber schmökern und findet auf Seite 17 eine Systematik der griechischen Gewänder, auch die Unterscheidung zwischen Chiton und Peplos. Im Großen und Ganzen kann man auf Chiton - leicht und auch aus Leinen, Peplos - schwerer, mehr Stofffülle, immer Wolle abstrahieren.
Mein Chitonstoff sieht jedenfalls recht eigenwillig antik bunt in der Farbgestaltung aus ;-)
Wir möchten hier textile Reproduktionen und Interpretationen vorstellen, die auf Grund von Recherche und eigenen Überlegungen entstanden sind. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf der Eisenzeit bis hin zum Frühmittelalter, wenn auch das ein oder andere Stück aus späteren Epochen eingestellt werden soll. Außerdem gibt es auch hin und wieder einen Bericht über das Drumherum, die Recherche und Probleme bei der Umsetzung. Autoren: Hans und Marled Mader
oh, coole sache! Also bis jetzt hatte ich immer unterschieden per Peplos ist mit Apoptygma und breiter, Chiton ohne und schmaler. Bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse, wenns nochmal ernster werden sollte mit meiner Makedoninnendarstellung, brauch ich sicher auch noch einen Chiton mit eingewebten Streifen.
AntwortenLöschen;-)
LöschenIst das pflanzengefärbt? Falls ja, wie hast du das Lila so schön hin bekommen?
AntwortenLöschenJa klar!! Ist Cochenille mit einem Geheimrezept ;-)
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