Nachdem ich gut erholt aus Island wieder zurück bin, wird schon das nächste Projekt in Angriff genommen.
Der ursprüngliche Plan sah einen Stoff mit einer Bildwirkerei von. Nun habe ich festgestellt, dass man das Bildwirken nicht so nebenbei erledigen kann, und es einiges an Wissen erfordert, also werde ich den Winter nutzen um meine Erfahrungen zu sammeln - die ersten waren noch nicht wirklich gelungen.
Darum wende ich mich der Alternative zu, einem Stoff für eine samnitische Tunika mit Scheinärmeln. Maße und Farben sind vom Kunden vorgegeben, die Umsetzung bleibt bei mir. Immerhin war mir schon klar, dass es sich bei den Samniten um ein italisches Volk bis 82. v.u.Z. handelt. Meine schlauen Bücher spucken mir ein paar Funde aus der entsprechenden Region Kampanien aus; überwiegend Leinwandbindung, des weiteren Köper und seine Variationen.
Die Tunika soll zwei rote Außenstreifen und einen weißen Mittelstreifen erhalten, deshalb entscheide ich mich für Leinwandbindung und für den weißen Mittelstreifen soll es Kettrips werden. Ich hoffe, unter dem Rips den roten Schuss verschwinden lassen zu können.
Bei der Leinwandbindung schmiegt sich der Schuss = heller "Schlauch" um die Kettfäden, die ihrerseits ein wenig von den Schussfäden rauf- bzw. runtergedrückt werden (hab ich in der Zeichnung nicht so gut dargestellt, die schwarzen Punkte = Kettfäden müssten ein wenig nach oben und unten versetzt gezeichnet sein). Dazu dürfen die Kettfäden nicht zu eng stehen, damit der Schuss sich noch in Wellen dazwischen mogeln kann.
Ganz anders beim Kettrips. Hier sind die Kettfäden so dicht eingezogen, dass der Schuss möglichst keine Chance hat sich noch über und unter die Kettfäden zu legen. Dadurch wird der Schuss gut verdeckt und die Kette liegt sozusagen obenauf.
Für den Kettrips bräuchte ich eigentlich einen zweiten Warenbaum, um
den unterschiedlichen Einsprung der beiden Ketten aufzufangen.
Aber den habe ich nicht, also muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Wir möchten hier textile Reproduktionen und Interpretationen vorstellen, die auf Grund von Recherche und eigenen Überlegungen entstanden sind. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf der Eisenzeit bis hin zum Frühmittelalter, wenn auch das ein oder andere Stück aus späteren Epochen eingestellt werden soll. Außerdem gibt es auch hin und wieder einen Bericht über das Drumherum, die Recherche und Probleme bei der Umsetzung. Autoren: Hans und Marled Mader
Oh, das würd mich auch interessieren. Bin mal gespannt. Samitum hab ich noch nicht ganz verstanden, ist kompliziert. Hierzu braucht man dann wohl noch ein Bild. Willst du hierzu dann nach einem Fund arbeiten? Gruß Juliana
AntwortenLöschenEs geht hier um eine Tunika der Samniten (siehe obigen Link), nicht um die Bindung Samitum.
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