Donnerstag, 7. August 2014

Heuneburg

Etruskerin bereitet eine Sprangarbeit vor


Bevor ich mich hier für vier Wochen Island verabschiede, gibt es noch einen kleinen Ausflug auf die Schwäbische Alb.
Mein Mann, unsere Freundin Steffi und ich waren vom Projekt Latene zum  keltisch-griechischen Sommerfest auf der Heuneburg eingeladen. Die Anreise war mit 391 km für uns ziemlich weit, zumal es da durch neuralgische Punkte auf der Autobahn geht.
Übungen mit der 5 m langen Sarissa
Das Fest selbst fand direkt auf dem Plateau der Heuneburg statt, die Griechen und angrenzenden Völker von den Hetairoi hatten ihr Lager vor dem eigentlichen keltischen Dorf aufgeschlagen, die Kelten waren in den Häusern hinter der Mauer untergebracht.
Die Teilnehmer waren in Ausrüstung und Bekleidung alle auf einem hohen Niveau; in den Gesprächen merkte man auch, dass es nicht nur Abgekupfertes war, sondern auf einem soliden Hintergrundwissen basiert. Es war eine Freude, die einzelnen Personen und Gruppen zu beobachten.
Im keltischen Weberhaus
Es gab einiges an Programm - Modenschauen, Waffenpräsentationen, Vorführungen in den verschiedenen Handwerken, Vorträge und eine Buchpräsentation, auf die ich weiter unten noch eingehen werde.
Modenschau der Griechen und angrenzenden Völker
Waffenpräsentation der Kelten
Auf die angekündigte Buchpräsentation von Rosemarie Stadler: Die Tracht der frühkeltischen Frau, Esslingen 2014 war ich besonders gespannt. Die Verfasserin konnten wir schon am Samstag kennenlernen, eine sehr nette Museumsführerin, die vor einigen Jahren eine Rekonstruktion einer frühkeltischen Kleidung bei der Weberin Hildegard Igel in Auftrag gab, die Metallbestandteile der Tracht wurden von Frank Trommer und Stefan Jaroschinski angefertigt.
Am Sonntag konnten wir dann die Rekonstruktionen bewundern. Ich muss neidlos anerkennen, dass es sich dabei um echte Meisterwerke handelt. Vor allem das rekonstruierte Manteltuch vom Hohmichele hat meine höchste Bewunderung!! Vom Spinnen des Zwirns in Kett- und Schusssystem und des Leinenfadens für die Arbeit mit der fliegenden Nadel über die Färbung des Garns bis zur Fertigstellung am Webstuhl ist eine wirklich professionelle Hand zu erkennen.
Ein paar Daten: Manteltuch von 1,50 auf 1,80, Ripsgewebe mit sieben Doppelfaden im Kettsytem und 30! im Schusssystem, Waidfärbung in der Urinküpe, Musterfaden aus gebleichtem Leinen und Wolle mit echter Kermesfärbung,
Hier gibt es eine Fundzeichnung: http://spacezilotes.files.wordpress.com/2012/07/image24.png
Einzelheiten der Zierelemente
Die Auftraggeberin und Verfasserin des Buches

Das Manteltuch



5 Kommentare:

  1. Mein Gott, ist das alles schön! Das Manteltuch, aber auch die verschiedenen Völker und ihre Trachten. Da gehen einem die Augen über und das Herz auf. Das Buch werde ich mir auf jeden Fall besorgen und augenblicklich bleibt mir nur zu seufzen, dass ich gern dabei gewesen wäre. Doch ist es schön zu sehen, wieviel "Luft nach oben" ich in meinem schönen Hobby noch habe ;) Da wird's mir bestimmt nicht langweilig! Männe witzelte ja schon, als er mich mit großen Augen eine Etrusker-Doku im TV verfolgen sah:"Das wird bestimmt deine nächste Darstellung. Hoffentlich muss ich dann nicht Minikleid und spitze Stiefelchen tragen." - Schade eigentlich... XD

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  2. Ja, schön wars auf jeden Fall und ich habe viele nette Leute wiedergesehen bzw. neu kennengelernt! Und die Liste von Dingen, die ich gern noch machen und haben will ist wieder länger geworden. Man bekommt ja immer viele Anregungen von anderen Darstellern, vor allem wenn die so gut sind wie auf der Heuneburg! Liebe Grüße, Steffi

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  3. Sieht toll aus, das hätte ich auch sehr gerne gesehen.
    Die Aussattung von Frau Stadler sieht sehr gut aus, die hätte ich erst recht gerne gesehen.

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  4. Hallo

    Ich bin immer auf der Suche nach speziellen Fasern die man verspinnen kann, haben sie von der isländischen Ziegenwolle für mich?
    Melden sie sich doch bei mir ich würde mich freuen.
    nepenthes.rajah@gmx.ch

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  5. Äh ... man finde den Fehler (siehe Bild Einzelheiten der Zierelemente).

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